reisetagebuch neuseeland 2002
23.03.2002

 
einleitung   Doubtful Sound    
10.03.2002   Heute machen wir eine Tagestour mit dem Ausflugsboot in den Doubtful Sound. Diese Tour ist weniger bekannt als die Bootstouren auf dem Milford Sound - und weniger überlaufen. Allerdings ist man den ganzen Tag unterwegs. Gleich vorweg, noch besser ist die Übernacht-Tour. Man fährt nachmittags los und ist am nächsten Mittag zurück. Es gibt sogar eine Familienkabine auf dem Dreimast-Motorsegler. Abends kann man dann noch mit Kajaks durch den Fjord fahren. Also beim nächsten Mal unbedingt die Übernacht-Tour buchen, ist auch garnicht soviel teurer.

Milford und Doubtful sind eigentlich keine Sunde sondern Fjorde, daher auch Fjordland. Aber die ersten Siedler wußten das nicht und daher die falsche Bezeichnung. Der Doubtful Sound ist der zweitgrößte der 14 Fjorde des Fjordland-Nationalparks. Er ist dreimal so lang wie der Milford Sound. An seiner tiefsten Stelle ist der Doubtful Sound 430 Meter tief. Der Fjordland-Nationalpark ist ein UNESCO Weltnaturerbe.

Wir brechen um neun Uhr auf zur Ablegestelle, dem kleinen Hafen von Manapouri "Pearl Harbour" (1). Von dort geht es mit einem kleinen Katamaran zum Westarm des Lake Manapouri (10). Dort steigen wir in Busse um, die uns über den Wilmot Pass (16) bringen. Die Straße, die Lake Manapouri mit dem Doubtful Sound, der Deep Cove (18), verbindet, wurde ausschließlich für den Bau des hydroelektrischen Kraftwerks (13) gebaut. Dazu später mehr. Die Fahrt führt durch verschiedene Abschnitte von kühlem Regenwald. Es geht entlang des Spey River (12). Die Hänge sind mit zig verschiedenen Moosarten (14) bedeckt. Das Moos bildet die unterste Schicht, auf der sich verschiedene andere Pflanzen ansiedeln. An den Stellen, wo die Straße in den Hang gesprengt wurde und die besonders hoch liegen, zu Beispiel am Pass, sieht man, wie langsam sich die Vegetation auf dem steinigen Untergrund ansiedelt. Die Straße wurde zwischen 1964 und 1967 gebaut und noch heute sind einige Stellen an den Rändern nur karg von Moos und niedrigen Gewächsen begrünt. Auf der Passhöhe hätte man eigentlich eine schöne Fernsicht. Doch obwohl der Tag in Manapouri sonnig begann, regnet es hier im Fjord ununterbrochen. Während in Manapouri die jährliche Niederschlagsmenge noch unter 3 Metern pro Jahr liegt, sind es Fjord zwischen 7 und 9 Metern! Am Bootsanleger wartet ein größerer Katamaran auf uns. Die Fahrt wird beschaulich, aber leider verregnet mit schlechter Sicht. Unterwegs treffen wir auf eine Delphinschule, u.a. sehen wir einen Delphin mit seinem ca. vier Wochen alten Jungen. Nach drei Stunden Bootsfahrt, die im Übrigen auch Joshua gut gefallen haben, kehren wir auf an den Lake Manapouri zurück. Hier besuchen wir das unterirdische Kraftwerk - dazu mehr am Ende dieser Seite. Anschließend fuhren wir mit dem kleinen Katamaran zurück nach Manapouri.
 
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Joshua und der Kapitän

Joshua schaut raus

Moosgarten (14)

Joshua schläft nur auf der jeweils 45 minütigen Busfahrt

Auf dem Boot im Doubtful Sound bekommt Joshua ein eigenes Bettchen - aus zwei zusammengeschobenen Sesseln

Das Wetter eignet sich nicht sehr zum Fotografieren...

...deshalb hier zwei Aufnahmen,
die ein anderer...

...Besucher Ende Januar gemacht hatte (und auf einem Rechner in einem Internetcafe zurücklies ;-)

Dennoch konnte man die Schönheit der Landschaft...

...genießen

Delphine

Boot eines Hummer-Fängers

An der Öffnung des Fjords zur Tasmanischen See

Das Schiff für die Übernachtfahrt verläßt Deep Cove als wir zurückkehren
 

West Arm des Lake Manapouri mit Bootsanleger und Kraftwerk
Unterirdisches Kraftwerk
Man fährt mit dem Reisebus nicht einfach zum Kraftwerk, sondern man fährt in den Berg hinein in einen Tunnel. Das Kraftwerk liegt 176 Meter unterhalb der Oberfläche des Lake Manapouri. Die Zufahrt erfolgt durch einen zwei Kilometer langen spiralförmigen Tunnel. Dann erreicht man die Maschinenhalle. Das Wasser gelangt durch Fallrohre aus dem Lake Manapouri in die Turbinen und wird dann durch eine 10 km lange unterirdische Röhre (9 m Durchmesser) in den Doubtful Sound abgeleitet. Der Bau des Kraftwerks dauerte von 1963 bis 1971 und es ist das Größte seiner Art. Die Turbinen stammen aus Deutschland.

Als die Regierung später entschied, den See aufzustauen um dadurch die Fallhöhe zu vergrößern, gab es im ganzen Land Bürgerproteste. Der Eingriff hätte zu massiven Schäden an der Natur geführt. Als die Regierung sich über die Proteste hinwegsetzte, wurde sie abgewählt und das Projekt wurde gestoppt.

Der oberirdische Teil des Kraftwerks

Bus im Tunnel

Unterirdische Turbinenhalle

Schema der Anlage - Vergrößerung durch Klick auf die Darstellung


Bau der Turbinenhalle

Turbinenhalle im Rohbau

Campingplatz in Manapouri...

...das Küchengebäude

Auf den meisten Plätzen gibt es sogenannte Cabins...

...aber fast nirgendwo so ausgefallene wie hier